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Bericht 1. Kampftag: RV Thalheim – KFC Leipzig (01.09.18)

Erfolgreicher Saisonauftakt hat einen Makel

Mit einem 14:12-Heimsieg über den KFC sind die Ringer vom RV Thalheim in die neue Saison gestartet und wussten dabei auf vielen Ebenen zu überzeugen. Ein Routinier läutete stilartfremd die Aufholjagd ein, ein junger Sportler verlor die Beherrschung.

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von Michael Thriemer (Foto Jens Uhlig)
 
THALHEIM – Eine ganze Menge Neuerungen hatten sich die Verantwortlichen der Gastgeber unter den Augen des Landrats des Erzgebirgskreises, Frank Vogel (CDU), einfallen lassen, um den offiziell angegebenen 350 Zuschauern mehr Attraktivität bei Heimkämpfen zu bieten.

 Neben dem mit Beifall bedachten Auftritt der Trommelgruppe "Djembekunst Percussion" aus Chemnitz beeindruckten eine neue Fantribüne nebst separatem Flachbildschirm zur Punkteanzeige, neue Lichttechnik auf LED-Basis, neues Gestühl (hierfür wurden binnen sechs Wochen durch Mitglieder, Fans und Sponsoren 11500 Euro mittels einer sogenannten Crowdfunding-Aktion im Internet eingesammelt) – vor allem aber auch neu entworfene und sehr attraktive Trikots der Gastgeber-Sportler.

Nach dem zum Saisonauftakt üblichen Auszeichnungs- und Ehrungsmarathon gerieten die Thalheimer auf der Matte zunächst in Rückstand, holten jedoch bis zu Pause mittels vier Siegen in Folge auf (Pausenstand 10:3 für Thalheim). Verantwortlich hierfür war ein Galaauftritt des stilartfremd antretenden 38-jährigen Routiniers Radek Dublinowski. Ihm gelang das Kunststück, gegen sein 12 Jahre jüngeres und sichtlich abbauendes Pendant Tom Zymara einen 0:10-Rückstand in einen 12:10-Punktsieg umzumünzen. Ein ganz abgezockter Peter Haase, ein einen Gewichtsnachteil von sage und schreibe 16 Kilogramm mühelos wegsteckender Benni Opitz und ein topfitter, 40-jähriger Neuzugang Mario Koch, bauten die Führung aus.

Einem souveränen, so vorher nicht abzusehenden Heimerfolg stand im Grunde nicht viel im Wege, hätte nach der Pause Chris Schneider nicht die Kontrolle verloren. Nach einer umstrittenen Verwarnung wegen angeblicher Beinarbeit bröckelte seine zunächst klare Führung gegen den Leipziger Max Stuhr zusehends. Dennoch stand nach sechs Minuten zunächst ein 9:7-Punktsieg für Thalheim auf der Anzeigetafel. Warum sich der junge RVT-Akteur danach zu einer Beleidigung des Kampfrichters und der damit einhergenden, mit roter Karte bedachten Disqualifikation, hinreißen ließ, blieb unerklärlich.

Somit geriet das Team noch einmal unerwartet unter Druck, denn letztlich fehlten deshalb ja fünf Zähler (statt 1:0 Sieg Schneider ein 0:4 für Stuhr). Trotz der Siege von Jungspund Leon Racz (über Routinier Arne Brömme) und Neuzugang Pawel Dorniak (über Gästetrainer Kirk Haupt) wäre im letzten Vergleich des Abends sogar noch ein Remis für Leipzig möglich gewesen. Dies verhinderte RVT-Kapitän Tobias Löffler konzentriert und mit viel Einsatz und ließ gegen einen weiteren polnischen Neuzugang der Gäste, Bartosz Sikora, nur eine knappe Punktniederlage zu.

Zurecht jubelten am Ende die mit der Rekordzahl von fünf Eigengewächsen angetretenen Gastgeber über den Auftakterfolg in die neue und sicher spannende Runde der Regionalliga Mitteldeutschland. Diese findet für die Drei-Tannen-Städter mit einem Auswärtskampf in Potsdam am kommenden Samstag und dem Vergleich mit Staffelfavorit Markneukirchen am 15. September im Sportlerheim seine Fortsetzung. Spätestens dann sollte auch eine ausreichende Versorgung mit dem wichtigsten Getränk für Zuschauer und Fans sichergestellt sein. Fast alle Vergleiche gingen über die volle Distanz, beinahe 150 vergebene Wertungen (exakt 149) auf der Matte zeigten auf, dass die kleineren Regeländerungen wie die Wiedereinführung der Bodenlage im klassischen Ringkampf und schnellere Ermahnungen für passive Ringweise, bereits Wirkung zeigen und für attraktivere Duelle sorgen.

Auch die zweite Thalheimer Mannschaft debütierte daheim mit einem Erfolg und setzte sich mit nunmehr vier Zählern an die Spitze der Landesliga Sachsen. Das Jugendliga-Team verlor indes seinen Auftaktvergleich klar. 

Stimme zum Kampf von RVT-Cheftrainer Steffen Richter:
"Der Auftakt lief für uns großartig, unsere Sportler waren sehr motiviert und extrem gut eingestellt. Auch die Stimmung und das drumherum haben gepasst. Leider war die rote Karte für Chris ein Wermutstropfen"


Statistik:

57 kg/F: Lehmann – Langer 0:3 (PS)
61 kg/k: Haase – D. Sikora 1:0 (PS)
66 kg/F: Koch – Wedekind 4:0 (TÜ)
71 kg/k: Racz – Brömme 2:0 (PS)
75 kg/F: M. Kahnt – Picklapp 0:3 (PS)
75 kg/k: Löffler – B. Sikora 0:2 (PS)
80 kg/F: Dorniak – Haupt 2:0 (PS)
86 kg/k: Schneider – Stuhr 0:4 (DQ)
98 kg/F: Opitz – Kirsten 4:0 (TÜ)
130 kg/k: Dublinowski – Zymara 1:0 (PS)


Michael Thriemer 02.09.2018. Foto: Jens Uhlig.
 


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