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Saisonvorschau des RV Thalheim (09.09.22)

Trainer hat Medaille im Visier

Den morgigen Samstag erwarten die vielen Ringkampffans der Region mit besonderer Spannung. Für den RV Thalheim beginnt die neue Saison gleich in allen drei Ligen mit dem vollen Programm. Dabei ringt die Regionalligamannschaft an einer Stelle im Laufe der Runde um Wiedergutmachung.


Links: Saisonheft | Kader des RVT

THALHEIM – Die Regionalliga Mitteldeutschland vereint einen Großteil der besten Ringervereine der Region. Mittlerweile sind es nur noch Markneukirchen und Greiz, die in höheren Gefilden agieren. Der FC Erzgebirge Aue entschied sich im vergangenen Jahr zum Rückzug aus dem Oberhaus Bundesliga und wertet die Qualität der dritthöchsten deutschen Liga mit ihren acht Mannschaften dadurch weiter auf. Der RV Thalheim kämpft seit 2017 in der Staffel und will laut den Verantwortlichen auch in diesem Jahr vorn mitmischen. Los geht’s am Samstag im traditionsreichen Sportlerheim um 19:30 Uhr gegen den KFC Leipzig.

Zwei Trainingslager absolvierten die Drei-Tannen-Städter in der direkten Saisonvorbereitung. Traditionell fuhr man Ende Juli nach Zinnowitz auf Usedom. Vor zwei Wochen standen dann noch mal einige Einheiten direkt in Thalheim auf dem Programm. Hier hinterließen auch drei der insgesamt fünf Neuzugänge einen guten Eindruck. „Unsere Jungs sind fit und freuen sich auf den Start“, gab RVT-Trainer Steffen Richter kurz zu Protokoll.

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Bereits im Frühjahr hatte man den Wechsel des Ungarn Zsombor Gulyás (75/80 kg) ins Erzgebirge bekannt gegeben. Der 29-Jährige arbeitet seit Anfang 2020 als sächsischer Landestrainer in Leipzig und bringt eine Menge internationaler Erfahrung mit. Zuletzt holte er für den AC Lichtenfels in der 1. Bundesliga die Punkte. Auch die Freistiler Dominik Klann (130 kg, vom AC Werdau) und Adam Bienkowski (57/61 kg, vom KFC Leipzig) könnten echte Stützen im Team werden. Jüngster Neuzugang ist der 17-jährige Filip Bartosik. Er kommt von „Czech Wrestling“ Chomutov und kämpft zum ersten Mal für einen deutschen Verein. Vor allem in der Rückrunde könnte er im griechisch-römischen Stil der 57-kg-Klasse zum Einsatz kommen.  

Für Furore in Ringerkreisen sorgte aber vor allem die Verpflichtung von Daniel Franke. Der mittlerweile 43-Jährige gilt mit seinen über 300 Einsätzen als eine Art Ikone des RSK Gelenau. Dass der amtierende Veteranen-Vizeweltmeister nun ausgerechnet zum Erzrivalen nach Thalheim wechselte, ließ aufhorchen. Der Grund scheint aber klar, denn die Gelenauer setzten ihm vergangenes Jahr den Berliner James Schreiner vor die Nase, so dass Franke sich mit den Einsätzen in der Landesliga begnügen musste. „Ich will einfach so oft wie möglich auf die Matte – möglichst in der Regionalliga. Und Thalheim kenne ich ja“, sagt er und meint damit die Zeit von 1996 bis 99, als er für den damaligen SV Tanne in der 2. Bundesliga kämpfte.

Aufgrund dieser Personalie dürfte im berühmten Erzgebirgsderby wohl noch mehr Brisanz als bisher liegen. Am 15. Oktober treffen RVT und RSK erstmals in Thalheim aufeinander. „Wir haben da noch etwas gutzumachen“, deutet Trainer Steffen Richter auf die schmerzliche 8:20-Niederlage im vergangenen Jahr. Auch in den vorherigen Derbys hatten eher die Gelenauer das Glück auf ihrer Seite: der letzte Sieg von Thalheim stammt vom 8. Dezember 2018.

Insgesamt geben die Zwönitztaler einmal mehr eine Medaille als Saisonziel aus. „Das ist realistisch, allerdings müssen wir dafür auch von größeren Ausfällen verschont bleiben“, kommentiert Richter. Was die Favoritenfrage in der Regionalliga angeht, hörte man bisher von kaum einem Ringkampfexperten eine klare Äußerung. Laut Steffen Richter deutet sich allerdings ein Name an: „Für mich ist Aue der mehr oder weniger klare Kandidat aufs oberste Treppchen“, so der 56-Jährige. Die Lößnitztaler können zum einen auf ihre sehr gute Nachwuchsarbeit bauen, haben aber auch die Ausländerplätze gut besetzt und schafften es, einige Leute aus der Bundesliga-Mannschaft zu halten. Gleich am zweiten Kampftag kommende Woche müssen die Richter-Schützlinge in der Auer Neustadt ran.

Direkt vor der Brust liegt aber zunächst das morgige Heimduell gegen Leipzig. „Ohne Frage wollen wir gleich mit einem Sieg in die Saison starten“, gibt sich der Trainer optimistisch. Im Vorkampf (17:30 Uhr) beginnt auch die zweite Mannschaft die neue Runde der Landesliga Sachsen. „Das wird wie immer keine einfache Saison, da einige junge Sportler nun in neuen Gewichtsklassen ringen“, klingt die Vorschau hier etwas gedämpfter. Eine Platzierung im Mittelfeld der insgesamt elf Mannschaften umfassenden Klasse sei angestrebt. Auch am Samstag kämpft das Jugendliga-Team um Punkte. Die Runde mit fünf Mannschaften wird allerdings in Turnierform ausgetragen – Start ist 15:00 Uhr in Greiz.

RV Thalheim – Kader Regionalliga

57/61 kg: Adam Bienkowski (33 Jahre), Nick Schneider (15), Oskar Kolonko (15), Filip Bartosik (17), 61/66: Finn Löffler (16), Daniel Franke (43), 66/71: Florian Pohl (21), Leon Lange (20), 71/75: Tim Hamann (21), Niclas Eichhorn (20), 75/80: Zsombor Gulyás (29), Tobias Löffler (33), Maximilian Kahnt (25), 80/86: Kevin Mehlhorn (31), 86: Cezary Sadowski (23), 98/130: Radek Dublinowski (41), Chris Schneider (26), 130: Dominik Klann (24)

RV Thalheim – Termine und Gegner Regionalliga

10.09. KFC Leipzig (heim)
17.09. FC Erzgebirge Aue (auswärts)
24.09. 1. Luckenwalder SC (h)
01.10. WKG Pausa/Plauen (h)
08.10. KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt (a)
15.10. RSK Gelenau (h)
22.10. RC Potsdam (a)
29.10. KFC Leipzig (a)
05.11. FC Erzgebirge Aue (h)
12.11. 1. Luckenwalder SC (a)
19.11. WKG Pausa/Plauen (a)
26.11. KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt (h)
03.12. RSK Gelenau (a)
10.12. RC Potsdam (h)

Holger Hähnel, 08.09.22
  

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