Versilberte Saison mit Sieg beendet

RV Thalheim bezwingt AC 1990 Taucha mit 19,5:10

Petr Bielesz hebt Matthias Görtz aus. - [KLICK zum Vergrößern!]Die Zweitligasaison der Ringer 2004 ist Geschichte. Mit einem verdienten 19,5:10-Erfolg über den AC Taucha schloss der RV Thalheim sein Jubiläumsjahr ab. Die zehn Akteure aus der Drei-Tannen-Stadt zeigten am vergangenen Sonnabend allesamt noch einmal guten Sport. Zu Beginn der Rückrunde hatte man sich den Silberrang in der Staffel Ost vom FC Erzgebirge Aue geholt und diese Platzierung nun bis zum Ende verteidigt.

Die Lößnitztaler selbst blieben trotz eines hohen 23,5:4-Sieges gegen eine "zweite" Mannschaft des zukünftigen Erstligisten Frankfurt/Eisenhüttenstadt auf dem Bronzerang. Als Absteiger steht die vogtländische Kampfgemeinschaft aus dem KSV Pausa und dem ASV Plauen fest.

Ronny Fritz wird von Uwe Zinnecker geschultert. - [KLICK zum Vergrößern!]Zu den einzelnen Kämpfen: Zu Beginn der Begegnung jubelten unter den knapp 400 Fans am Mattenrand fast ausschließlich die circa 40 mitgereisten Tauchaer. Sie sahen zunächst einen Sprint-Sieg ihres Nachwuchsathleten Hendrik Strauß. Er konnte bis 55 kg dem Thalheimer Falko Berthel nach einer Minute 15 Punkte abnehmen. Im Superschwergewicht musste Ronny Fritz mit 24 Kilo mehr bei seinem Tauchaer Gegenüber Uwe Zinnecker klarkommen. Es keimte Hoffnung, als Ronny zwischendurch auf 1:2 verkürzen konnte, doch dann setzte Zinnecker zu seiner Spezialtechnik, einer Schleuder, an. Aus der Festhalte gab es für den Thalheimer kein Entrinnen mehr - das hieß Schulterniederlage und ein zwischenzeitlicher Rückstand von 0:8 in der Mannschaftswertung.

Als Vertretung für Thomas Berger ging bis 60 kg Sebastian Weckener auf das Mattenrund. Seine aggressive Kampfweise war gegen André Paris genau das richtige Mittel, um so viele Punkte wie möglich zu holen. Exakt zwei Sekunden vor dem Schluss reichte es beim 20:4 zur technischen Überlegenheit für den Thalheimer. Weiter verkürzen konnte André Montag den Rückstand der Gastgeber. Im Duell der beiden diesjährigen Dritten der Deutschen Meisterschaften ging er gegen Nico Graf als 3:1-Punktsieger hervor. 

Heiko Gensicke (rot) beherrscht Dirk Loewenau. - [KLICK zum Vergrößern!]Zur Halbzeit hatte sich Taucha einen 10:6-Vorsprung erkämpft, denn ihr Sascha Wendt kam gegen Chris Paetzold zu zwei Punkten per Bodenrolle. Dies sollten allerdings auch die letzten Zähler für die Gäste an diesem Abend bleiben. Mit einem lupenreinen Achselwurf gewann Norman Schönwälder (84 kg, Freistil) nach der Pause gegen Tino Köllmann 4:2. Auch der nächste Freistiler des RVT, Heiko Gensicke, war mit kraftvollen und zugleich schnellen Aktionen erfolgreich. Dirk Loewenau wurde souverän beherrscht und mit 8:1 besiegt.

Kampf zwischen Heiko Heinemann (rot) und Stefan Teltscher. - [KLICK zum Vergrößern!]Mittlerweile lag Thalheim zum ersten Mal in dieser Begegnung in Führung (10,5:10). Im Mittelgewicht (Klassisch) schien Stefan Teltscher (Taucha) keine richtige Lust zu haben, sich zu jeder Zeit dem Kampf mit Heiko Heinemann zu stellen. Der Lugauer Kampfrichter Thomas Wolf ermahnte ihn aus diesem Grund mehrmals. Bei der dritten Verwarnung war dann Schluss. Teltscher wurde wegen wiederholter Passivität und Mattenflucht disqualifiziert und die vier Zähler blieben in Thalheim. Technische Leckerbissen bot bis 74 kg (Klassisch) einmal mehr Petr Bielesz. Der 21-jährige Matthias Görtz wurde gerollt und geworfen, so dass nach sechs Minuten ein deutlicher 10:0-Erfolg für den Mann in Rot an der Anzeigetafel stand. Die letzten Zähler steuerte Ralph Piterek gegen André Keller bei (2:0-Punktsieg). Der Freistiler blieb auch in seinem 17. Duell in dieser Saison ungeschlagen und ist damit der erfolgreichste Thalheimer Ringer der abgelaufenen Bundesligarunde.

Auf die am 15. Januar in Zschopau (Bezirksmeisterschaften) beginnende Serie von Einzelturnieren können alle Zweikämpfer aus der Drei-Tannen-Stadt mit Zuversicht blicken. Darunter fallen ebenso die Ringer der zweiten Mannschaft, die in der Oberliga Sachsen einen 27,5:6,5-Sieg gegen Taucha II einfuhren und die Saison auf Rang vier beenden.

Holger Hähnel, 19.12.2004

RV Thalheim - AC 1990 Taucha 19,5:10 am 18. Dezember 2004

55 kg, KR Falko Berthel 0 Hendrik Strauß 4 (TÜ 0:15)
60 kg, FR Sebastian Weckener 4 André Paris 0 (TÜ 20:4)
66 kg, KR Chris Paetzold 0 Sascha Wendt 2 (PS 0:2)
66 kg, FR Heiko Gensicke 2,5 Dirk Loewenau 0 (PS 8:1)
74 kg, KR Petr Bielesz 3 Matthias Görtz 0 (PS 10:0)
74 kg, FR Ralph Piterek 2 André Keller 0 (PS 2:0)
84 kg, KR Heiko Heinemann 4 Stefan Teltscher 0 (Disqualifikation)
84 kg, FR Norman Schönwälder 2 Tino Köllmann 0 (PS 4:2)
96 kg, KR André Montag 2 Nico Graf 0 (PS 3:1)
120 kg, FR Ronny Fritz 0 Uwe Zinnecker 4 (Schultersieg)
Gesamt   19,5   10

Zuschauer: 360
Schiedsrichter: Thomas Wolf (Lugau)


Frankfurt zündet den Aufstiegs-Turbo

Thalheim im Kampf um Platz eins geschlagen - Brandenburger reaktivieren Trainer Michael Kothe

Die Prognose von Jochen Schwarzer bestätigte sich: Im Spitzenkampf seines RV Thalheim gegen die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt stand so mancher Einzelvergleich auf der Kippe. In eigener Halle waren es jedoch die Brandenburger, die den Aufstiegs-Turbo zündeten und in den oberen Gewichtsklassen die entscheidenden Siege einfuhren. Mit ihrem Trainer Michael Kothe im Mittelgewicht, der seit drei Jahren nicht mehr wettkampfmäßig im Einsatz war, zog die KG zudem einen gewaltigen Trumpf aus dem Ärmel. Hinzu kam das verletzungsbedingte Fehlen von Thalheims Petr Bielesz (Platzwunde), so dass es am Ende ein recht deutliches 19,5:8 für die Gastgeber wurde. Sie stehen damit als Sieger der 2. Bundesliga Ost fest und sind berechtigt, ins Ringer-Oberhaus einzuziehen.

Eisenhüttenstadt - Die Gäste starteten mit einem 0:4-Rückstand in die Begegnung, denn Falko Berthel war bis 55 kg Marc Wentzke 0:15 unterlegen. Dem amtierenden Dritten der Deutschen Meisterschaften Ronald Kraft stand Thalheims Ronny Fritz im Superschwergewicht gegenüber. Der Frankfurter nutzte seine Vorteile im physischen Bereich und gewann knapp mit 3:1. Zur Aufholjagd setzte danach Thomas Berger (60 kg, Freistil) an. Ständig im Vorwärtsgang war der Thalheimer bemüht, so viele Zähler wie möglich einzufahren. Sein 10:0 gegen Thilo Wilamowski, der sein Heil im Rückwärtsgang suchte, brachte drei Punkte aufs RVT-Konto.

Einen engen und im Ausgang zugleich umstrittenen Kampf erlebten die 300 Zuschauer in der Inselhalle Eisenhüttenstadt bis 96 kg. Dort kam es zu einer Neuauflage des diesjährigen Viertelfinales der Deutschen Meisterschaften zwischen Andreas Miekeley (Frankfurt) und André Montag. Nach sechs Minuten hatte Miekeley 5:4 die Nase vorn. Zur Pause nach fünf Duellen lagen die Erzgebirger dann bereits mit 3:9 im Hintertreffen, denn auch Chris Paetzold musste gegen den starken Fabian Jänicke (66 kg, Klassisch) eine 0:10-Punktniederlage einstecken. 

Im Duell bis 84 kg (Freistil) hatte man auf Thalheimer Seite normalerweise mit einem Sieg gerechnet, doch die Frankfurter brachten nicht wie erwartet Markus Bankert auf die Matte, sondern ihren "Joker" Michael Kothe, und der stach. Norman Schönwälder war dem KG-Trainer mit 0:5 unterlegen. "Wir wollten heute voll auf Sieg gehen, und deshalb haben wir Micha eingesetzt", begründete Frankfurts Co-Trainer Michael Kebschull den Platz des Routiniers in der Aufstellung.

Punkte für die Drei-Tannen-Städter brachte Heiko Gensicke (66kg, Freistil) ein. Thilo Wilamowski wurde souverän beherrscht, so dass nach einem 12:2-Erfolg drei Mannschaftszähler nach Thalheim gingen. Den 6:13,5-Rückstand wollte auch Heiko Heinemann weiter verkleinern. Bis 84 kg (Klassisch) machte "Heinz" einen seiner besten Kämpfe in dieser Saison - und war dennoch 0:1 unterlegen. Gegen den amtierenden Vizemeister der Junioren, Andreas Schulze, entschied der Hallenser Kampfrichter Olaf Korte im Zwiegriff auf Wertung für den Frankfurter, ohne dass der RVT-Athlet erkennbar gelöst hatte oder beherrscht wurde. Heinemann kämpfte weiter bis zum Umfallen, jagte seinen Gegner förmlich über die Matte, aber eine Wertung wollte einfach nicht gelingen. 

Die Gastgeber lagen nun uneinholbar mit 15,5:6 in Front. Für Petr Bielesz sprang der 16-jährige Dennis Mehlhorn in die Bresche. Er musste sich dem Auswahlkader Marcus Thätner nach zahlreichen Würfen aus der Bodenlage technisch unterlegen geschlagen geben. Zum Abschluss holte Ralph Piterek mit einem 0:1 zwei Zähler gegen Martin Eiseler. "Wir wurden hier etwas unter Wert geschlagen", kommentierte Jochen Schwarzer das recht deutliche Ergebnis. An dem Silberrang der Thalheimer kann jedoch nicht mehr gerüttelt werden. Im Zwönitztal hofft man auf einen siegreichen Saisonabschluss am kommenden Wochenende gegen den AC Taucha. 

Holger Hähnel, 12.12.2004


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